Moselcamino 2017

Moselcamino 2017

Moselcamino Koblenz - Trier
Im Mai 2017 stand unsere bis dato längste Tour an und zwar der Moselcamino von Koblenz bis Trier. Ja, ich dachte, ich geh den mal mit ein paar Freunden, allerdings waren dann schwupps 12 Leute zusammen gekommen. Es waren einige von den Rumtreibern aber auch neu gewonnene Freunde vom Jacobsweg dabei. Eine sehr lustige gemischte Truppe. Wir trafen uns am ersten Tag in Koblenz Stolzenfels im Hotel zur Kripp. Wie bei allen Touren klappte die Anreise wieder super mit Fahrgemeinschaften und der Bahn. Am Abend saßen wir noch nett beisammen und lernten uns gegenseitig kennen, denn einige kannten sich noch nicht. Aber das war schnell gemacht. Wir gingen doch verhältnismäßig früh schlafen, denn wir wollten ja am nächsten Morgen früh los.
1. Etappe: Am zweiten Tag erwartete uns ein tolles Frühstück im Hotel und ein Tag voller Sonnenschein. Irgendwie wollte aber keiner so richtig los marschieren. Es nützt nix, nachdem der Gepäcktransport die großen Rucksäcke abgeholt hat, ging es dann nach einem netten Gruppenfoto auch endlich los. Unsere erste Etappe ging von Stolzenfels nach Alken. Wir kamen am Schloss Stolzenfels vorbei und machten herrliche Fotos. Danach ging es durch die unsagbar schöne Landschaft, die Hunsrückhöhen. Über der Augustahöhe und den Pastorenpfad verabschieden wir uns vom Rheintal. Dann geht es über den Rheinhöhnweg bis zum Bruder Tönnes Hügel. Nachdem wir dann an einer Autobahnraststätte Mittag gemacht haben, ging es weiter über den Moselhöhnweg. Und schon bald, als wir aus dem Wald rauskamen, konnten wir Alken unter uns entdecken ebenso die Burg Thurandt. Wir machen noch einen Abstecher zur Dreifaltigkeitskirche, bevor wir den steilen Abstieg ins Moseltal beginnen. Zuerst ging es noch durch Wald, später dann durch die Weinberge teils steil bergab. Alken ist ein süßer kleiner Ort an der Mosel und wir kehrten natürlich in einer Wirtschaft ein, um uns für diese Tour mit einem leckeren Hauswein zu belohnen. Eis und lecker Kuchen waren natürlich auch drin. Unsere Herberge Moselblick war aber nicht in Alken, sondern in Brodenbach, ca. 3 km weiter an der Mosel entlang, etwas oberhalb des Ortes. Was wir nicht wussten, Brodenbach ist für seine alljährlichen Bootsrennen bekannt und wir strandeten inmitten selbigen. Es war höllisch was los auf der Mosel und auf den Straßen, wie bei einem Volksfest. Wir gingen aber zuerst zur Herberge und bezogen unsere Zimmer, duschten und kümmerten uns um unsere Füße und dann gingen wir wieder zurück in den Ort, um in einem Gasthaus ordentlich zu essen und den Tag ausklingen zu lassen. Nach den ersten 23 km Fußmarsch waren wir alle sehr geschafft und traten schon bald den Heimweg an. Am nächsten Morgen gab es ein kleines Frühstück und dann ging es auf die
2. Etappe: Allerdings ließen wir uns doch tatsächlich von dem Treiben auf der Mosel fesseln und schauten bei dem Rennen erst noch eine Weile zu, bevor wir dann endlich unseren Weg fortsetzten. Der Tag war wieder sehr warm und sonnig. Wir gingen über die südlich gelegene Moselbrücke auf die Eifel-Moselseite, zuerst nach Löf und dann nach Hatzenport. Am Ortsende geht es sanft ansteigend hinauf zum „Küppchen“, ein Startplatz für Drachenflieger mit prächtiger Aussicht auf die gegenüberliegenden Hunsrückhöhen. Dann gingen wir über Neuhof und die Antoniuskapelle ins Eltzbachtal zur Burg Eltz. Dort gab es wieder eine längere Pause und es war ganz schön was los auf der Burg. Leider verbummelten wir aufgrund der unzulänglichen Beschilderung ziemlich viel Zeit, da wir statt von der Burg weg zu gehen, die Burg nur in einem riesigen Kreis umrundet hatten. Das war sehr blöd, weil wir noch eine lange Strecke vor uns hatten und uns diese Zeit fehlen würde. Über den Buchsbaumwanderpfad und am Klickerterhof machten wir uns auf den Weg nach Treis Karden. Allerdings zog sich der Weg ganz schön und unsere Unterkunft das Kloster Engelport war nicht direkt im Ort sondern ca. 4 km außerhalb auf der anderen Moselseite. Das hätten wir aber zeitlich und körperlich nicht mehr geschafft. Die Gruppe hatte sich geteilt und nachdem wir an einem schönen Aussichtspunkt eine kurze Weinpause machten, ließen wir kurzerhand ein Taxi kommen, was uns die letzten km dann gefahren hat. Als wir danach die Strecke sahen, die wir noch hätten laufen müssen, waren wir ganz froh über die Entscheidung, ein Taxi genommen zu haben. Im Kloster wurden wir sehr herzlich empfangen und das gereichte Abendessen kam uns wie ein Festmahl vor. Wir fühlten uns sehr gut aufgehoben und Kanonikus Joseph de Poncharra führte uns noch durch das Kloster und wir lauschten voller Neugierde seinen Erzählungen zum Kloster, dem Orden und seiner Berufung. Das war wirklich toll. Danach saßen wir im Klosterkeller noch eine Weile zusammen bevor wir den
Tag beendeten. Die
3. Etappe: geht von Treis Karden nach Bullay. Vorbei am Kloster durch den idyllischen Wald geht es stets bergauf bis Beilstein mit dem Kapuzinerkloster und der Ruine Mettenich. Weiter geht’s auf den Hunsrückhöhen und dem Wiesenweg zur alten Schanze. Dann geht’s über einen Fahrweg herab nach Bullay. Es war wieder sehr heiß und wir machten öfters Pause. Am Nachmittag erreichten wir unsere Unterkunft, die Pension Moselinchen.
In der kleinen Pension machten wir uns erst einmal frisch und setzten uns bei einem Eis in den Garten. Die nette Wirtin hat für uns im Ort in einer Straussenwirtschaft das Abendessen reserviert. Dort kehrten wir zum Abendessen ein und hatten wieder einen tollen Tagesabschluss mit viel Gelächter und Spaß. Aber auch dieser Abend sollte nicht so lang werden. Am nächsten Morgen gab es in der Pension ein super Frühstück und wir konnten gestärkt die
4. Etappe: angehen. Diese sollte uns nach Traben Trabach führen, dafür mussten wir wieder die Moselseite wechseln. Eine kleine Gruppe hat sich entschieden, diese Etappe mit einer Schiffstour auf der Mosel zu verkürzen. Wir liefen einen Serpentinenpfad hoch zur Marienburg und zu einem Aussichtspunkt. Von dort konnten wir die anderen auf dem Schiff wieder sehen. Wir liefen dann über den Beinter Kopf zum Bummkopf durch die Weinberge, dann auf einen Panoramaweg an der Mosel entlang bis Enkirch. Von dort ging es nach Starkenburg und dann weiter zur Ruine Grevenburg. Der Weg zog sich ziemlich lang. In Traben Trabach angekommen gingen wir zuerst in unsere Herberge die alte Lateinschule. Das war ein altes Pfarrhaus mit tollem Garten, der einfach nur zum Verweilen einlud. Im Haus selbst war das Obergeschoss zu einem Schlafsaal umgebaut und das Erdgeschoss war ein sehr gemütlicher Aufenthaltsraum mit Küche. Wir setzen uns in den Garten und genossen das Gras an den nackten Füßen bei einem kalten Wein oder Bier. Einfach nur Ruhe und Erholung. Zum Abendessen hat uns die Herbergsmutter wieder eine nahegelegene Straussenwirtschaft empfohlen. So klang der Tag wieder mit einem sehr leckeren Abendessen und in netter Gesellschaft aus. Die
5. Etappe: führt uns fast den ganzen Tag durch die Weinberge hinauf zum Taubenhaus, dann weiter zu den Graacher Schanzen. Über den Hochmoselübergang kommen wir zur Waldschenke „Zur eisernen Hand“ und von dort hinab ins Moseltal nach Bernkastel Kues. Dort machen wir wieder eine kurze Pause, bevor wir entlang der Mosel bis Lieser gehen. Über den Panoramaweg gelangten wir nach Monzel. Über die Brunnenstraße ging es zur Schutzhütte Minheim. Hier hat man eine tolle Aussicht auf die Burg Landshut. Auf dem Fahrweg nach Neu Minheim kommt man nach Klausen. Klausen ist eine bekannte Wallfahrtsstätte der Region. Wir freuten uns über einen tollen und aussichtsreichen Tag und vor allem über ein weiches Bett und ein leckeres Abendessen in der Pizzeria. In Klausen sind wir in der Herberge Eberhardtsklause untergekommen. Da gab es sogar einen kleinen Tante Emma Laden, wo man sich mit Süßkram eindecken konnte. In der Pizzeria hatten wir wieder viel Spaß, denn die Augen waren wohl größer als der Magen und wir rollten förmlich zurück in die Unterkunft. Dort wurden noch die Füße und Wehwehchen verarztet und dann ging es ins Bett. Am Morgen gab es ein eher spartanisches Herbergsfrühstück, so hielten wir uns nicht allzu lange auf und traten unsere
6. Etappe: an. Diese Etappe sollte uns nach Schweich führen. Über Feld- und Waldwege geht es zur Waldkapelle am Hansenberg, dann auf einem Fahrweg bis zur Klüsserather Schutzhütte. Durch die Klüsserather Weinberge geht’s dann weiter bis zur Marienkapelle. Durch die Weinberge geht es weiter bis ins Kahlbachtal bis nach Ensch. Von dort gehen wir bis zum Landwehrkreuz und über einen Waldweg geht’s bis zur Schutzhütte Rupperoth. Von dort geht’s durch die Wingerte des Annabergs hinab nach Schweich. Unsere Unterkunft der Leinenhof in Schweich liegt etwas außerhalb des Ortes. Es ist eine Unterkunft für Durchreisende, aber das sind wir ja auch. Wir werden sehr nett empfangen und haben alle große gemütlich Zimmer. Auf der Terrasse wird extra eine Tafel für uns hergerichtet. So können wir auch den letzten Tag in gemütlicher Runde ausklingen lassen. Langsam macht sich aber auch Wehmut breit, weil nun ja auch das Ende unserer Reise ansteht. Und wir haben uns alle so aneinander gewöhnt und Freundschaften geschlossen. Irgendwie sind alle etwas traurig und schmieden Pläne für die nächsten Touren. Der Abend wird lang und wir sitzen lange in der lauen Nacht und lassen unsere Tour Revue passieren. Am Morgen gab es wieder ein großes Frühstück, bevor wir uns ein letztes Mal auf den Weg machten. Unsere
7. Etappe:
war nun die letzte Etappe unseres Caminos. Sie führte uns von Schweich nach Trier. Von dort würden wir alle unsere Heimreise antreten. Wir liefen durch den Ort und durch den Wald nach Quint. Wir liefen weiter über den Moselradweg Trier entgegen. Statt den Weg entlang Straße, gingen wir über ein Feld schön am Moselufer, bis wir wieder in der nächsten Ortschaft waren. Dort querten wir erneut die Mosel und liefen dann durch ein Industriegebiet weiter Richtung Trier. Bei einem Bäcker legten wir noch eine Mittagspause ein. Dann ging es weiter an der Mosel entlang bis ins Stadtzentrum von Trier. Der Weg zog sich lang, aber es gab viel zu sehen und es war viel los an der Mosel. Wir kamen schon am frühen Nachmittag in Trier an und gingen als erstes in unsere Herberge. Einige wollten sich ausruhen und einige beschlossen eine kleine Schiffstour zu machen. Das war eine tolle Idee, zumal es wieder super heiß war. Danach trafen wir uns in der Stadt mit dem Rest der Gruppe und unternahmen noch einen kleinen Stadtbummel um die Porta Nigra. Danach ging es in ein Restaurant zum Abendessen, aber es war so voll, dass auf der Terrasse nichts mehr frei war. So mussten wir bei tollem Wetter Plätze im Restaurant nehmen. Nach dem Abendessen gingen einige noch einmal in die Stadt und wir setzten uns in den schönen Park der Klinik, wo unsere Herberge Gästehaus Trier angeschlossen war und ließen den letzten Abend noch schön ausklingen. Am Morgen gab es in der Klinikkantine noch Frühstück und dann verabschiedeten sich alle nach und nach und jeder war ein bisl betrübt. Aber wir sind ja nicht aus der Welt und die nächste Tour kommt bestimmt.

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